
LPD Kärnten mit dem BGF-Gütesiegel ausgezeichnet
Die Landespolizeidirektion Kärnten wurde am 13. März 2025 mit dem „Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)“ des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Die Verleihung gilt für den Zeitraum 2025 bis 2027 und würdigt das erfolgreich durchgeführte BGF-Projekt „GEMEINSAM.GESUND in der LPD Kärnten“.
Das BGF-Gütesiegel ist ein anerkanntes Zeichen für die Umsetzung nachhaltiger Gesundheitsmaßnahmen in Betrieben. Die Grundlage für die Zertifizierung bildet die Erfüllung von 15 Qualitätskriterien des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF). Zudem ist die Einhaltung arbeitsrechtlicher Bestimmungen wie dem Bundes-Bedienstetenschutzgesetz (B-BSG) und dem Mutterschutzgesetz (MSchG) eine Grundvoraussetzung für die Auszeichnung.
Hintergrund und Ziele des BGF-Projekts
Die LPD Kärnten wurde während des gesamten Projekts von der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau (BVAEB) – einer Servicestelle des ÖNBGF – begleitet. Ziel des Projekts war und ist die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz sowie die Prävention von Gesundheitsrisiken. Weitere Schwerpunkte umfassten die Verbesserung der Arbeitsorganisation, die Förderung der Mitarbeitenden-Beteiligung sowie die Stärkung persönlicher Kompetenzen der Beschäftigten.
Das Projekt wird von Oberst Wolfgang Gabrutsch, BA MBA MBA DBA, Leiter des Referates Dienstvollzug, geleitet und von ADir.in Gabriele HROMADA koordiniert. Die Steuerungsgruppe setzt sich aus Expertinnen und Experten unterschiedlicher Organisationsbereiche zusammen.
Analyse und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
Die Bedürfnisse der Mitarbeitenden wurden durch eine quantitative Erhebung mittels des eigens vom Bundesministerium für Inneres (BMI) entwickelten Power BI-Fragebogens ermittelt. Die Umfrage deckte Themen wie persönliche Gesundheitskompetenzen (Ernährung, Bewegung, Rauchen, Schlaf, Entspannung und Stress), Arbeitsumgebung, Kommunikation, Führungskultur und Arbeitszufriedenheit ab. Die Rücklaufquote der Erstbefragung betrug 45 %, die Auswertung erfolgte durch das BMI.
Zusätzlich wurden in sieben Abteilungen Gesundheitszirkel mit jeweils 10 bis 15 Teilnehmenden durchgeführt. Diese Zirkel wurden von externen BVAEB-Berater:innen, unter der Leitung von Nicolas HAFNER moderiert und dienten dazu, Arbeitsbelastungen zu analysieren, Bedürfnisse zu erfassen und konkrete Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Mitarbeitenden-Befragung flossen direkt in die Gesundheitszirkel ein.
Zusätzlich zu den sieben Gesundheitszirkeln mit Mitarbeitenden wurde ein Gesundheitszirkel nur mit Führungskräften organisiert und durchgeführt. Moderiert wurde auch dieser Zirkel durch Berater:innen der BVAEB. Im Zuge des Zirkels wurden Ressourcen und Belastungen erhoben und Lösungsvorschläge erarbeitet. Auch die Ergebnisse der Fragebogenerhebung wurden mit den Führungskräften besprochen und diskutiert.
Alle Ergebnisse der Mitarbeitenden-Befragung und der acht Gesundheitszirkel wurden in einen Maßnahmenplan eingearbeitet. Der Maßnahmenplan wurde in der Steuerungsgruppe präsentiert, diskutiert und beschlossen. Aus der Evaluationsbefragung ging hervor, dass das Wissen der Mitarbeitenden zu gesundheitsrelevanten Themen ausgeprägt ist. Die überwiegende Mehrheit weiß, wie eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung aussieht, kennt Trainingsprogramme zur Steigerung der körperlichen Fitness und ist sich der ergonomischen Sitzhaltung am Arbeitsplatz bewusst. Ebenso sind Techniken zum Umgang mit Stress und herausfordernden Situationen bekannt. Dennoch besteht bei vielen Mitarbeitenden das Interesse, weitere Informationen zu erhalten.
Etwa drei Viertel der Kollegenschaft treibt regelmäßig Sport wie Radfahren, Laufen, Kraftsport oder Yoga, jedoch ist die Hälfte mit ihrem Bewegungspensum unzufrieden und würde sich gerne mehr bewegen. Als Hauptgrund wird Zeitmangel angegeben. Zudem ist ein Teil der Belegschaft der Meinung, nicht oft die Möglichkeit zu haben, sich im Berufsalltag gesund zu ernähren.
Auffällig ist, dass ca. ein Drittel der Befragten regelmäßig an Nacken- und Kreuzschmerzen, Schlaflosigkeit und Erschöpfung leidet.
Das Arbeitspensum, Arbeitsklima und die Kommunikation werden als positiv bewertet, ebenso die Auswirkungen der Gesundheitsförderungsmaßnahmen. Besonders hervorgehoben wird das angebotene Rückentraining. Es zeigt sich jedoch, dass einem Teil der Kollegenschaft die Betriebliche Gesundheitsförderung noch nicht bekannt ist bzw. Maßnahmen und Aktivitäten der BGF nicht zugeordnet werden können.
Zukünftige Handlungsfelder
Für die nächste Periode haben sich aus den oben zusammengefassten Ergebnissen und aus den Evaluationsgesprächen mit der Steuerungsgruppe folgende Handlungsfelder und Überlegungen ergeben:
- Bewegung: Das wöchentliche Rückentraining mit internen Sportwarten soll weiter forciert und bei steigendem Bedarf ausgebaut werden.
- Schlaf und Erholung: Zur Unterstützung von Mitarbeitenden mit Schlafstörungen und Erschöpfung werden Workshops zu den Themen „Gesunder Schlaf“ und „Techniken der Erholung und Entspannung“ angeboten.
- Ernährungsangebot: Um gesunde Ernährung weiter zu fördern, werden in Abstimmung mit der Betriebsküche diverse Maßnahmen gesetzt. Bei Bedarf wird die Expertise einer Diätologin herangezogen.
- Gesundheitsinformationen: Als Schwerpunkt werden den Mitarbeitenden regelmäßig aktuelle Gesundheitstipps und Übungen per E-Mail bzw. Aushang bereitgestellt.
- Marketing: Um alle Mitarbeitenden in der Landespolizeidirektion zu erreichen bzw. diverse Maßnahmen zu bewerben, wird der Fokus in der Nachhaltigkeit auf das Marketing gelegt.



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LPD Kärnten