Eine derzeit unbekannte Täterin nahm am 12. September 2023 gegen 13:45 Uhr telefonischen Kontakt mit einer 67-jährigen Frau aus dem Bezirk Klagenfurt Land auf. Dabei gab sich die unbekannte Täterin als Polizistin mit dem Namen „Müller“ aus und erzählte der Frau, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei welchem der zweite Unfallbeteiligte verstarb. Die Tochter befände sich derzeit in Haft und könne nur durch Bezahlung einer Kaution in der Höhe von 62.000 Euro freigelassen werden. Die Frau solle ein Paket mit sämtlichem, im Haushalt befindlichen Bargeld, Gold und Goldschmuck zusammenpacken und dieses einem Mann, der vorbeikommen würde, übergeben.
Da die Frau erkannte, dass sie gerade Opfer eines Polizeitrick wird, entschloss sie sich, mitzuspielen und gab an Geld und Wertgegenstände im Wert von 59.000 Euro zu Hause zu haben. Sie packte ein Paket mit wertlosen Sachen zusammen, während die Tochter der Frau die Polizei verständigte.
Kurz darauf meldete sich bei der 67-Jähirgen ein vermeintlicher Staatsanwalt unter dem Namen „Herr Bacher“ und kündigte an, dass er jetzt vorbeikommen würde, um das Paket abzuholen.
Unmittelbar vor der Übergabe des Pakets konnte um 14:09 Uhr ein 31-jähriger polnischer Staatsbürger, der vermeintliche „Herr Bacher“ in der Nähe des Hauses der 67-jährigen Frau auf frischer Tat betreten und festgenommen werden. In der Einvernahme zeigte sich der Mann nicht geständig.
Er wurde nach staatsanwaltschaftlicher Anordnung in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht. Die weiteren Ermittlungen werden vom operativen Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommando Klagenfurt Land geführt.